1,2 oder 3? Ein Quiz zu Ungleichheit

Wie bei der Fernsehshow „1, 2 oder 3“ geht es im Quiz darum, die richtigen Antworten zu  (Einstiegs-)Fragen rund um Ungleichheit zu finden

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Lernziele

Die TN entwickeln spielerisch Interesse an Fragen rund um Ungleichheit.

Die TN verfügen nach dem Quiz über ein gemeinsames Grundwissen, auf das später Bezug genommen werden kann.

Die TN erkennen Ungleichheit als weites und komplexes Thema, mit dem viele Aspekte und Fragen verbunden sind.

Zugänglichkeit

Die Fragen verlangen unterschiedlich viel Vorwissen. Sie sind im Fragenpool durch „basic“ (keine Vorkenntnisse notwendig) und „weiterführend“ (Grundkenntnisse zu Ungleichheit hilfreich) gekennzeichnet. Für jede Zielgruppe sollte im Vorfeld eine spezifische Auswahl der Fragen getroffen werden.

Barrieren

Sehen, lesen, hören, ggf. Bewegung

Vorbereitung

Die Fragen für das Quiz werden in einer PowerPoint-Präsentation zusammengestellt. Hierfür kann die Beispiel-Präsentation genutzt werden, die sich als Einstieg eignet. Alternativ können dem eigenen Kontext entsprechende Fragen aus dem Fragenpool ausgewählt werden (siehe Material). Es sollten nicht mehr als 8-10 Fragen verwendet werden. Bei der hier vorgestellten Variante des Quiz arbeiten die TN in Gruppen zusammen. Eine individualisiertere und aktivere Variante findet sich unter „Varianten“.

Durchführung

1. (5 Minuten) Einführung

Zunächst werden die TN in Kleingruppen à 3-4 Personen aufgeteilt und das Spiel erklärt. Jede Gruppe erhält drei Moderationskarten mit den Lösungsnummern 1, 2 oder 3.

2. (10-25 Minuten) Quiz

Mithilfe eines Beamers werden die Quiz-Fragen an die Wand geworfen und vorgelesen. Die Kleingruppen haben 30 Sekunden Zeit, sich zu beraten und auf eine Lösung zu verständigen. Wenn die anleitende Person ein Zeichen (Glocke, Klingel o.ä.) gibt, halten alle Kleingruppen ihre Lösungszahl hoch. Die Auflösung erscheint auf der nächsten Folie. Die Antworten auf den Folien fallen aus Platzgründen recht knapp aus und können von der anleitenden Person (oder den TN) noch weiter ausgeführt werden. Nicht alle Fragen passen in ein klares „Richtig- Falsch-Schema.“ Diese sind im Fragenpool entsprechend beschrieben. Nach jeder Frage sollten Nachfragen und Diskussion ermöglicht werden.

Varianten

Die Fragen können – je nach Zielgruppe – auch in andere Spielformate übertragen werden.

Das Quiz kann zum Beispiel noch stärker nach dem Format der Quizshow „1,2 oder 3“ gespielt werden. Hier kommen die TN mehr in Bewegung. Dazu werden drei Felder mit den Zahlen 1, 2 und 3 auf dem Boden markiert. Die TN spielen jeweils für sich allein. Eine Frage wird mit dem Beamer visualisiert und mit den Antwortmöglichkeiten vorgelesen. Die TN haben dann 10 Sekunden Zeit, zwischen den Feldern hin und her zu springen, sich für eine Antwortmöglichkeit zu entscheiden und in das entsprechende Feld zu gehen. Dabei kann Musik vorgespielt werden. Wenn diese anhält, müssen die TN in dem entsprechenden Feld stehen. Nun wird die korrekte Antwort vorgelesen und so weiter.

Wenn gewünscht, können Punkte für jede richtige Antwort vergeben und am Ende Gewinner*innen gekürt werden. Wichtig ist hier, dass es nicht darum geht, zu „gewinnen“, sondern um einen Einstieg ins Thema und die Entwicklung eines gemeinsamen Grundwissens.

Durchführung digital

Für die digitale Durchführung benötigen alle TN ein digitales Endgerät (bevorzugt PC) und den Link zur Videokonferenz. Das Quiz kann mit kleinen Anpassungen im digitalen Raum durchgeführt werden.

Varianten

a) Alle zusammen in einem Online-Raum: Die Präsentation mit den Quiz-Fragen wird über den Bildschirm der anleitenden Person geteilt. Die TN haben kurz Zeit, alleine zu überlegen und können dann ihre Antwort als Zahl (1, 2 oder 3) in den Chat schreiben. Die anleitende Person erklärt die Antwort und geht weiter zur nächsten Frage.

b) In Kleingruppen (Breakout-Räumen): Die TN erhalten eine Liste an Quizfragen mit Antwortmöglichkeiten (z.B. über den Chat, oder über ein Dokument, das mit den TN geteilt wird). Dann gehen sie in Kleingruppen à 3-4 TN in Breakout-Räume und haben 10 Minuten Zeit, um alle Fragen gemeinsam zu beantworten. Danach kommen alle im Hauptraum zusammen, vergleichen die Ergebnisse miteinander und erhalten die richtige Auflösung und ggf. Erklärungen von der anleitenden Person.

Tipps und Hinweise für Anleitende

Ziel des Quiz ist weniger der Wettbewerb als vielmehr der Wissensaustausch und die Diskussion zwischen den TN, sowie die Schaffung einer gemeinsamen inhaltlichen Wissensgrundlage, auf die spätere Methoden aufbauen können. Daher muss nicht unbedingt am Ende eine Sieger*innengruppe mit den meisten Punkten gekürt werden. Dies kann jedoch das spielerische Element der Übung verstärken. Bzgl. des spielerischen Elements gilt es einerseits zu beachten, dass manche Zielgruppen dadurch besser angesprochen werden und ihr Interesse geweckt wird. Gleichzeitig können sich andere dabei kindisch fühlen und Abwehrreaktionen zeigen. Unsichere TN folgen oft der Mehrheit der Antworten, wodurch auch ein Voneinander-Lernen möglich ist.

Je nach Biographie und Erfahrung der TN können einzelne Fragen aufwühlen oder traurig machen. Es ist wichtig, die TN dafür zu sensibilisieren, dass einige der Themen, die in den Fragen angesprochen werden, Menschen auch persönlich betreffen. Bei (globaler) Ungleichheit handelt es sich nicht um ein „spaßiges“ Thema, auch wenn die Methode sich ihm spielerisch annähert. Außerdem können sich TN, die falsche Antworten geben, damit nicht wohl fühlen – im schlimmsten Fall „unwissend“ oder „nicht kompetent“. Dem kann vorgebeugt werden, indem zu Beginn betont wird, dass Menschen unterschiedliche Vorerfahrungen und Vorwissen mitbringen, und dass nicht darum geht, zu gewinnen, oder Wissen „abzuprüfen“, sondern gemeinsam zu lernen.

Die hier aufgeführte Auswahl an Fragen sollte an die Zielgruppe angepasst werden. Die Fragen im Fragenpool sind gekennzeichnet mit „basic“ oder „weiterführend“, je nach Schwierigkeitsgrad. Je nach Kontext können auch eigene Fragen ergänzt und bestehende Fragen weggelassen werden. Auch können mehr offensichtlich falsche Antwortmöglichkeiten eingebaut werden, um den Schwierigkeitsgrad zu reduzieren. Bei Zielgruppen mit viel Vorwissen kann wiederum ganz darauf verzichtet werden, Lösungsmöglichkeiten vorzugeben.

Die Antworten im Fragenpool enthalten teils ausführlichere Hintergrundinformationen. Die anleitende Person entscheidet bei der Zusammenstellung der Präsentation, wie tief die Antworten auf den Folien gehen sollen, beziehungsweise was verbal ergänzt wird.

Weitere mögliche Fragen sind beispielsweise in der Methode „Zeitstrahl“ zu finden oder können kontextabhängig selbst entworfen werden.

Für das Quiz selbst ist keine Auswertung vorgesehen. Es empfiehlt sich, nach dem Quiz mit einer Methode weiterzuarbeiten, die eine tiefere Auseinandersetzung mit einem der im Quiz angeschnittenen Themen ermöglicht und ggf. Lernziele über Wissensvermittlung hinaus verfolgen (siehe Möglichkeiten zur Weiterarbeit).

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

  • Stimmen aus der Geschichte
  • Wohlstand und Gutes Leben
  • Gleichheit ist Glück
  • Von Steuern, die steuern