Das ist ja wohl der Gipfel!

Planspiel zur Rolle von Wachstum für globalen Wohlstand

Das Planspiel simuliert einen internationalen Gipfel, auf dem Initiativen, Verbände und Organisationen verschiedenster Länder zusammenkommen, um die Rolle von wirtschaftlichem Wachstum für das Erreichen von globalem Wohlstand zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, sich trotz der stark divergierenden Meinungen auf eine Deklaration zu einigen, die klare Entwicklungsziele zur Erreichung eines Wohlstands für alle formuliert.

Die Teilnehmer_innen lernen hier verschiedene globale Positionen im Zusammenhang von Wohlstand und Wachstum kennen und kommen darüber miteinander in die Diskussion.

Arbeitsmaterial zum Download:
+Aufstellschilder
+Namensschilder
+Rollenpofil Buthan
+Rollenprofil African Independence
+Rollenprofil Degrowth
+Rollenprofil Different Development
+Rollenprofil Get ready for growth
+Rollenprofil Growth and Prosperity
+Rollenprofil Gruener Fortschritt
+Rollenprofil Moderation

Hintergrund

Dass wirtschaftliches Wachstum gesellschaftlichen Wohlstand fördert, wird immer stärker hinterfragt. Wachstum stoße zunehmend auf soziale und ökologische Grenzen, deren Überschreitung die Grundlage unseres Wohlstands langfristig gesehen zerstören werde. Vor allem die westlichen Industriestaaten, so die Kritik, wachsen bereits seit Langem auf Kosten des Globalen Südens. Hat Wachstum aber nicht auch in vielen Ländern zu großem Wohlstandszuwachs geführt? Könnte Wachstum nicht auch den Wohlstand im Globalen Süden fördern? Wer darf und soll überhaupt noch wirtschaftlich wachsen?

Das vorliegende Planspiel diskutiert die Rolle von Wachstum für das Erreichen von globalem Wohlstand. Dabei kommen die verschiedensten Positionen zu Wort: Stimmen aus dem Globalen Norden wie auch aus dem Globalen Süden, Wachstumsbefürworter_innen und Wachstumsgegner_innen.

Vorbereitung

Das Planspiel gliedert sich in offizielle Verhandlungsrunden und informelle Gesprächsphasen. Daher sollte es für die offiziellen Verhandlungen einen großen Konferenztisch (mehrere kleine Tische als Konferenz-U) geben, an dem von jeder Partei eine Person Platz findet (8 Personen). Daneben sollte jede Partei über einen eigenen Tisch verfügen, an dem sie sich in den informellen Gesprächsphasen treffen, sich absprechen und andere Parteien empfangen kann. Im Idealfall gibt es neben dem Konferenzraum mehrere kleine Räume, in denen die informellen Gespräche stattfinden können. Um die Konferenzatmosphäre zu fördern, kann zusätzlich ein Kaffeetisch mit Getränken und Gebäck vorbereitet werden, an dem die verschiedenen Parteien ebenfalls zu informellen Gesprächen in den Pausen zusammenkommen können.

Auf dem Konferenztisch werden Schildchen mit den Namen der verschiedenen Parteien aufgestellt. Auf den kleinen Tischen werden die verschiedenen Rollenprofile platziert und Namensschildchen für die Delegierten bereitgestellt.

Aufgabe der Teamer_innen

Die Teamer_innen übernehmen die Rolle der Spielleitung und achten darauf, dass das Spiel vorankommt. Hierfür ist es wichtig, dass alle TN in ihrer Rolle bleiben und sich an die Zeitvorgaben halten. Besonders in den inoffiziellen Runden sollte die Spielleitung die TN darin unterstützen, in den Rollen zu bleiben. Die Spielleitung steht für Fragen im Spielverlauf zur Verfügung und unterstützt insbesondere die TN in der Rolle der Moderation. Dies kann vor allem als eine Assistenz für die Zeiteinhaltung wie die Gestaltung des Raumes geschehen. Sie muss zudem in der Lage sein, die Gruppen zu coachen, falls dies erforderlich wird. Dies geht am besten in den Gruppenphasen.

Übersicht der Rollen

  • Moderation: 2 TN

  • Europäisch-amerikanischer Unternehmer_innenverband „Growth and Prosperity!“: 2–4 TN

  • Europäische Vereinigung „Degrowth!“: 2–4 TN

  • Bürger_innenbewegung aus Ländern des Südens „Different Development for the South!“: 2–4 TN

  • Bhutanische Initiative „Better happy than rich!“: 2–4 TN

  • Deutsche Unternehmer_inneninitiative „Grüner Fortschritt!“: 2–4 TN

  • Unternehmer_innenverband aufstrebender Schwellenländer „Get ready for Growth!“: 2–4 TN

  • Initiative afrikanischer Wissenschaftler_innen und Unternehmer_innen „African Independence!“: 2–4 TN

Übersicht des Ablaufs

Das Planspiel verläuft nach einem Rundenprinzip. Zu Beginn werden die Gruppen eingeteilt und alle Rollen kurz vorgestellt. Anschließend wird den Gruppen Zeit für die Rollenfindung eingeräumt. Danach gibt es 3 Spielrunden, die jeweils aus einer offiziellen Verhandlungsphase (im Plenum) und einer inoffiziellen Verhandlungsphase (in den Gruppen) bestehen. In der letzten offiziellen Verhandlungsphase müssen sich die Gipfelteilnehmer_innen auf eine Deklaration einigen.

  • Einstieg: 30 Min.
  • Eröffnung: 10 Min.
  • Strategiefindung: 5 Min.
  • Erste Verhandlungsrunde: 10–15 Min.
  • Erste Gruppenphase/Erste inoffizielle Verhandlung: 10 Min.
  • Zweite Verhandlungsrunde: 10–15 Min.
  • Zweite Gruppenphase/Zweite inoffizielle Verhandlung: 10 Min.
  • Dritte Verhandlungsrunde und Deklaration: 15 Min.
  • Pause: 20 Min.
  • Auswertung: 35 Min.

Zeit insgesamt: ca. 165 Min.

Detaillierter Ablauf

1. Einstieg

Zunächst stellt die Spielleitung kurz das Szenario, die beteiligten Akteur_innen und den Ablauf sowie die Regeln des Spiels vor. Besonders wichtig ist, dass alle TN die Regeln des Planspiels verstanden haben.

Zur Einleitung trägt ein_e Teamer_in folgenden Text vor:

„Die Staats- und Regierungschefs der Länder, die in der UNO zusammengeschlossen sind, veranstalten eine Konferenz, um die Rolle von Wachstum für globalen Wohlstand und Entwicklung zu diskutieren. Parallel dazu hat die UNO verschiedenste zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Organisationen, Verbände und Initiativen aus der ganzen Welt, deren Vertreter_innen ihr seid, eingeladen, um jenseits der Politik Lösungsstrategien zu diskutieren, wie Wohlstand für alle erreicht werden kann. Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle wirtschaftliches Wachstum zum Erreichen dieses Ziels beiträgt. Am Ende soll eine Deklaration formuliert werden, die den Staats- und Regierungschefs als Handlungsempfehlung präsentiert werden soll.“

Danach werden die Regeln des Planspiels vorgestellt:

  • „Lasst euch auf die Simulation ein! Je mehr ihr eure Rolle spielt, umso spannender wird das Spiel! Bleibt in der Rolle und bewertet das Planspiel noch nicht von der Metaebene aus, eine Auswertung folgt danach.
  • Es gibt während des Spiels keine richtigen Pausen. Für dringende Bedürfnisse könnt ihr natürlich die Gruppenphase nach Absprache mit der Gruppe nutzen. Es ist aber wichtig, dass ihr als Spieler_innen die ganze Zeit in eurer Rolle bleibt und euch nicht über andere Themen unterhaltet. Besonders die “Kaffeepausen“ im Spiel sind keine Pausen vom Spiel, sondern inoffizielle Verhandlungsrunden. Hier habt ihr den Auftrag, mit den anderen Parteien in Kontakt zu treten und eure Interessen zu verhandeln. Auch im wirklichen Leben passiert in den Pausen der Konferenzen am meisten, hier werden die entscheidenden Absprachen getroffen.
  • Ihr dürft eure Rollen frei ausgestalten. Die Grundhaltungen eurer Rollen stehen in den Rollenbeschreibungen. Wenn euch darüber hinaus Argumente oder Fakten für die Diskussion fehlen, könnt ihr sie auch frei dazu erfinden.
  • Fast alle erdenklichen Mittel sind möglich, um die Verhandlungen den eigenen Interessen entsprechend zu lenken. Seid kreativ! Aber verhaltet euch eurer Rolle entsprechend – überlegt, wie sie sich auf einer solchen Konferenz verhalten würde. Persönliche Abwertungen und Beleidigungen sind nicht erlaubt!
  • Die Konferenz wird von der Moderation geleitet und moderiert. Sie kann bestimmen, welches Thema behandelt wird, kann einzelnen Parteien das Wort erteilen und verbieten oder sie von der Verhandlung ausschließen. Sie gibt auch die Zeiten der einzelnen Runden vor.
  • Alle Verträge werden per Handschlag oder schriftlich mit Unterschriften abgeschlossen, damit ihr euch später darauf berufen könnt.“

Dann erfolgt die Verteilung der Rollen. Es empfiehlt sich, die Rolle der Moderation nicht zu verlosen, sondern zu fragen, ob 2 Personen aus der Gruppe diese anspruchsvolle Rolle übernehmen möchten. Meldet sich niemand, wird auch diese Rolle verlost. Die anderen TN bekommen per Los die (übrigen) Rollen zugeteilt und setzen sich an ihren Gruppentisch.

Nachdem die TN ihre Rollenbeschreibungen erhalten haben, machen sie sich mit ihrer Rolle vertraut. Die TN sollen in ihre Rollen schlüpfen und versuchen, sich in deren Denkweise hineinzuversetzen. Die Rollenprofile dienen als Anregung: Die verschiedenen Akteur_innen dürfen in ihrer Argumentation durchaus erweitert und mit der Persönlichkeit der jeweiligen Mitspieler_innen fantasievoll dargestellt werden. Die Gruppen sollten gleich zu Beginn überlegen, welche konkreten Forderungen sie stellen wollen.

Danach gibt die Spielleitung den Gruppen den Auftrag, ihre Strategie zu bestimmen und eine_n Verhandlungsführer_in für die erste Runde zu wählen. Um einen guten Spielstart zu finden, sollte vor Beginn der ersten Runde genug Zeit gegeben sein, um sicherzustellen, dass alle das Szenario und den Gruppenauftrag verstanden haben.

2. Eröffnung

Die Moderation eröffnet die Konferenz indem noch einmal Thema und Ziel vorgestellt werden. Jede Partei stellt sich kurz vor und legt die eigene Position dar. Ist das Zeitlimit von 10 Minuten erreicht, wird die Runde beendet, die Moderation achtet darauf, dass alle gleichmäßig zu Wort kommen.

3. Strategiefindung

Nach der Eröffnungsrunde kehren der/die Vertreter_innen in ihre Gruppen zurück. Nun wird gemeinsam beraten, wie in der folgenden Verhandlungsrunde weiter verfahren werden soll: Was sind die eigenen Kernforderungen? Mit welchen Parteien soll intensiver verhandelt werden?

Ein_e neue_r Vertreter_in wird gewählt. Auch können die Gruppen bereits untereinander „inoffiziell“ verhandeln, indem sie sich gegenseitig aufsuchen. Diese Phase endet nach 5 Minuten, indem die Moderation den Beginn der ersten Verhandlungsrunde verkündet.

Die Moderation begibt sich zu den einzelnen Gruppen, um den aktuellen Stand mitzubekommen. Sie kann Tipps für Verhandlungspartner_innen geben, darf sich jedoch inhaltlich nicht positionieren.

4. Erste Verhandlungsrunde

Falls es schon inoffizielle Verhandlungen gab, versucht die Moderation zu Beginn der neuen Runde, den Fortschritt im Verhandlungsprozess offenzulegen. Außerdem ist die Moderation bemüht, klare Konfliktlinien zwischen den Parteien auszumachen und zu thematisieren. Die Moderation schließt die Verhandlungsrunde ab, indem sie zu einer „Kaffeepause“ einlädt.

5. Erste Gruppenphase/Erste inoffizielle Verhandlung

Nach einer kurzen Beratung zum weiteren Vorgehen innerhalb der Parteien treffen sich alle Akteur_innen zur Kaffeepause am Kaffeestand und nehmen Kontakt miteinander auf, um inoffiziell miteinander zu verhandeln. Sie können sich dafür auch in separate Räume zurückziehen. Das Kaffeebuffet sollte anders aufgebaut sein als im bisherigen Seminar, damit das Konferenz-Setting bestehen bleibt und die TN nicht aus ihren Rollen gehen.

6. Zweite Verhandlungsrunde

Zu Beginn der neuen Runde versucht die Moderation, den Fortschritt im Verhandlungsprozess durch Fragen offen zu legen. Meistens wird es nach der ersten inoffiziellen Runde noch kein greifbares Ergebnis geben. Zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde macht die Moderation klar, dass am Ende der dritten Verhandlungsrunde eine gemeinsame Deklaration stehen soll, die einstimmig verabschiedet werden muss.

7. Zweite Gruppenphase/Zweite inoffizielle Verhandlung

In der zweiten inoffiziellen Runde sollten die TN bemüht sein, Kompromisse zu finden und letzte Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg zu räumen. Die Moderation kann hierbei eine vermittelnde Position einnehmen.

8. Dritte Verhandlungsrunde

In der letzten Verhandlungsrunde sollen sich die TN auf 3–5 zentrale Forderungen einigen, die in einer gemeinsamen Deklaration festgehalten werden. Danach beendet die Moderation die Konferenz.

Die Teamer_innen übernehmen wieder die Moderation und leiten einen Rollenausstieg an.

Rollenausstieg

Für die abschließende Reflexion ist es wichtig, dass den TN die Gelegenheit gegeben wird, die Rolle zu verlassen. Der Rollenausstieg soll noch einmal deutlich machen, dass alle TN eine Spielpersönlichkeit hatten, die von ihrer eigenen zu unterscheiden ist. Die Rollen sind unterschiedlich mächtig und ohnmächtig, möglicherweise haben sich damit einzelne TN unwohl gefühlt. Hier gibt der Rollenausstieg auch die Möglichkeit, angestaute Gefühle herauszulassen. Wenn möglich, können die Übungen im Freien gemacht werden.

  • Übung 1: Die TN stehen in einem Kreis und ziehen ihre Rolle wie einen Ganzkörperanzug aus. Dafür greifen sie einen imaginären Reißverschluss am Scheitel und ziehen ihn runter bis zu den Fußsohlen. Nun streifen sie den Rollenanzug erst vom Kopf, dann von den Armen, dem Oberkörper und schließlich den Beinen ab. Sie halten den Rollenanzug in der Hand und werfen ihn gemeinsam auf ein Signal hin mit voller Kraft in die Mitte des Kreises. Anschließend schütteln sich die TN einmal kräftig.
  • Übung 2 (ergänzend): Alle TN stehen in einer Reihe. Auf ein Signal hin laufen und schreien alle TN los. Sie schreien so laut sie können, ohne zum Atmen abzusetzen, und laufen dabei so weit sie können. Wer nicht mehr schreien kann, bleibt stehen.

Pause und Raum lüften!

Auswertung

Nun beginnt eine moderierte Reflexionsrunde in einem Stuhlkreis. Die folgenden Fragen sind als Anregung gedacht. Je nach Diskussionsverlauf können die Teamer_innen eigene Schwerpunkte setzen.

Zum Thema

… Gefühle:

  • Wie habt ihr euch in eurer Rolle gefühlt?
  • Wieso habt ihr euch wohl oder weniger wohl gefühlt?
  • Ist es euch leicht oder schwer gefallen, die Rolle zu spielen?
  • Wie geht es euch jetzt?

… Rolleninterpretation:

  • Wie hast du deine Rollen interpretiert? Woher hattest du die Informationen/Ideen hierzu? (Rollenklischees durch Süd-Nord-Gefälle?)
  • Hast du eine Rollenzerrissenheit (mehrere Rollen gleichzeitig wie bspw. Tagebau und Wachstumsvertreter_in etc.) gespürt? Wie bist du damit umgegangen?
  • Spürst du auch im Alltag manchmal eine Rollenzerrissenheit? Wie begegnest du dieser?

… Verlauf:

  • Wie ist das Spiel verlaufen? Wie war der (chronologische) Verlauf der Verhandlungen? Wie kann man den Verlauf erklären?
  • Konntest du die Interessen deiner Organisation ausreichend durchsetzen? Warum?
  • Waren die Akteur_innen gleich stark? Wer hat sich durchsetzen können? Welche Positionen waren dominierend? Welche waren weniger dominierend?
  • Wo und wie wurden die wichtigsten Absprachen getroffen? Offiziell oder inoffiziell?

… Ergebnis:

  • Wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis?
  • In welchem Maße stellen die gestellten Forderungen einen Kompromiss dar? Was hat dich dazu bewogen, ihn einzugehen?

  • Habt ihr euch von Argumenten überzeugen lassen, die nicht eurer Position entsprachen?

  • Konnten überhaupt gemeinsame Forderungen gefunden werden, die alle unterschreiben wollten? Wenn nein, was stand diesen im Weg?
  • Gab es eine Patt-Situation? Wie wurde damit umgegangen?

… Transfer/Abgleich mit der Wirklichkeit:

  • Was meint ihr: Hätte in der Wirklichkeit der Verlauf/die Lösung des Spiels so oder so ähnlich aussehen können?
  • Haben in der Realität alle beteiligten Gruppen eine ähnlich starke Stimme?

… Wirtschaftswachstum und globaler Wohlstand:

  • Kann Wachstum dazu beitragen, Wohlstand für alle Menschen zu erreichen?
  • Welche Argumente liefern die einzelnen Akteur_innen für oder gegen Wirtschaftswachstum?
  • Welche der Argumente haben euch besonders überzeugt?
  • Welche Grenzen des Wachstums als Motor für mehr Wohlstand wurden aufgezeigt?
  • Welche Auswirkungen hätte weniger Wirtschaftswachstum bei uns und in Ländern des Globalen Südens?
  • Haben die Länder des Globalen Südens ein Recht darauf, weiter zu wachsen?

… Handlungsoptionen:

  • Was könnten wir hier dazu beitragen, trotz weniger Wachstum gut leben zu können?
  • Wie kann unser Handeln auch auf systemischer Ebene wirken?

… Spielkritik:

  • Wie gefällt euch die Methode des Planspiels?
  • Was nehmt ihr mit aus dem Spiel?
  • Was waren Grenzen des Spiels? Wo kann es noch verändert werden?
  • Was hat euch gefehlt bzw. hättet ihr gern noch gelernt/erfahren?

Varianten

Für die Auswertung bieten sich unterschiedliche Methoden an. Siehe dazu die vorgeschlagenen Methoden in der Beschreibung des Planspiels „Ist Yasuní noch zu retten?“ (Kapitel 4).

Tipps für Teamer_innen

Redegewandte TN gehen meist schnell in eine aktive Rolle, während sich ruhigere TN zurückhalten. Daher können die besonders aktiven TN auch darum gebeten werden, zurückhaltende TN zu unterstützen und ihnen Raum zu geben.

Es empfiehlt sich der Moderation eine Übersicht über die unterschiedlichen Meinungen (ggf. Die Rollenprofile) der Konferenzteilnehmer_innen bereitzustellen. Im Vorhinein sollten mit ihr Absprachen getroffen werden an welchen Stellen Sie sich Unterstützung wünschen (Zeit, Gesprächsführung etc.)

Es ist außerdem sinnvoll das Ziel der Konferenz so zu visualisieren, dass die TN es während der Konferenz immer wieder vor Augen haben.

Bei nicht Erreichen des Ziels einer gemeinsamen Deklaration kann leicht das Gefühl von Frustration aufkommen. Hierbei sollte bei der Auswertung der Fokus vor allem auf den Realitätsbezug und in der Weiterarbeit auf die eigenen Handlungsmöglichkeiten gelegt werden.Wichtig ist es das Ohnmachtsgefühl konstruktiv zu bearbeiten und weitestgehend aufzulösen.

Material:

  • Dies Namensschilder sollten wenn möglich vorher laminiert und sichtbar am Körper befestigt werden.
  • Zur weiteren Verwendung bietet es sich an alle Texte in Klarsichthüllen zu packen
  • Es sollten Notizzettel und Stifte bereitgestellt werden, damit die TN ihre „Verträge“ festhalten können.

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Anschließend passt sowohl eine offene, gemeinsame Diskussion als auch eine Diskussion in Kleingruppen zu ausgewählten Fragestellungen, die sich aus den vorherigen Gesprächen ergeben haben.

Mögliche Themen:

  • Ist Wachstum gleich Entwicklung? (siehe hierzu auch Kapitel 4 „Stimmen aus dem Süden“)
  • Strukturelle Machtverhältnisse und globale Ungleichheiten
  • Gibt es ein Recht auf Wachstum? (siehe hierzu auch Kapitel 4 „Jede_r hat das Recht auf ein Auto“
  • Kommunikationsstrukturen und Rollen innerhalb der Gruppe
  • Was können wir tun? (Hierzu aus Kapitel 5 beispielsweise „Eine andere Welt im Bau“)