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Stationenlernen zu Schritten in eine Postwachstumsgesellschaft

Nach dem Modell des Stationenlernens beschäftigen sich die Teilnehmenden in Kleingruppen mit alternativen Wirtschaftsansätzen jenseits des Wachstums in Praxis und Theorie. Sie durchlaufen dabei verschiedene methodisch und inhaltlich abwechslungsreiche Stationen. Am Ende tragen sie ihre Eindrücke zusammen und entwickeln Ideen für ihren eigenen Alltag.

Arbeitsmaterial zum Download:
+Gruppeneinteilung;
+Uebersicht der Stationen

Vorbereitung:

Für diese Methode müssen mehrere Materialien im Vorfeld gesammelt und vorbereitet werden. Die einzelnen Stationen sind in den jeweiligen Beschreibungen erläutert und die nötigen Materialien aufgeführt. Je nach Gruppengröße und Zeit werden die gewünschten Stationen ausgewählt und dann entsprechend der Beschreibungen aufgebaut. Es sind mindestens 20 Minuten pro Station nötig. Für die Einführung wird ein Flipchart benötigt, auf dem die drei Bereiche Zivilgesellschaft/Individuum, Wirtschaft/Unternehmen, Politik/Regierung notiert sind.

Durchführung:

  • Einführung im Plenum: 15 Min.

  • Gruppeneinteilung: 10 Min.

  • Stationen: jeweils mind. 20 Min.

  • World Café: 30 Min.

  • Abschluss: 15 Min.

1. Einführung und Gruppeneinteilung

Im Plenum wird mit der Frage gestartet, welche Schritte ihnen einfallen, die auf den 3 Akteursebenen Zivilgesellschaft/Individuum, Wirtschaft/Unternehmen, Politik/Regierung in Richtung einer Postwachstumsgesellschaft unternommen werden können. Die Ideen werden auf einem Flipchart gesammelt und dabei direkt in die 3 Akteursebenen eingeordnet.

Anhand der genannten Beispiele wird zum Ziel der Einheit übergeleitet, in der es darum geht, dass die Teilnehmenden verschiedenste – für sie hoffentlich neue – Umsetzungsmöglichkeiten für eine Wirtschaft und ein Leben jenseits des Wachstums kennenlernen können. Dann wird das konkrete Vorgehen erklärt, die TN werden entsprechend der Gruppengröße und der ausgewählten Anzahl an Stationen in Kleingruppen aufgeteilt (siehe Material: Gruppeneinteilung) und beginnen mit der Arbeit in den Stationen.

2. Stationen

Die TN durchlaufen nun in der vorgegebenen Reihenfolge die Stationen. An jeder Station werden – wenn möglich – durch eine_n Teamer_in (alternativ mithilfe schriftlicher Einführung und Aufgabenstellung) die Station und die Aufgaben für die TN erläutert. Die Zeit pro Station wird durch die Teamenden festgelegt und nach Ablauf der Zeit wechseln die Kleingruppen zügig zur nächsten Station.

3. Diskussion im World Café

Nachdem alle Gruppen alle Stationen durchlaufen haben und die TN eine kleine Pause hatten, kommen die Kleingruppen wieder im Plenum zusammen. In Anlehnung an die Methode World Café sind im Raum je nach Gruppengröße etwa 5 Tische mit Metaplan oder Flipchart als „Tischdecke“ aufgestellt, an denen die TN so Platz nehmen, dass die vorherigen Kleingruppen aufgelöst werden und möglichst an jedem Tisch Vertreter_innen jeder Kleingruppe sitzen. In 3–4 Runden werden nun Fragen an die entstandenen Gruppen am Tisch gestellt und von diesen jeweils 5–10 Minuten diskutiert. Die wichtigsten Punkte werden auf den „Tischdecken“ festgehalten.

Auf ein Signal der Teamenden hin wechseln die TN den Tisch und finden sich neu gemischt an einem anderen Tisch wieder und die nächste Frage wird vorgelesen.

Folgende Fragen bieten sich für das World Café an:

  1. Welche der Ansätze aus den Stationen waren für Euch besonders ansprechend/interessant?Könnt Ihr euch vorstellen, etwas davon in Eurem eigenen Leben zu verwirklichen?

  2. Können die vorgestellten Ansätze zu einer Veränderung des Wirtschaftssystems und zu einer Wirtschaft jenseits des Wachstums führen?

  3. Welche Akteure können und sollten aus eurer Sicht den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer Postwachstumsgesellschaft antreiben?

  4. Wie hängen die unterschiedlichen Akteure miteinander zusammen und wie können sie sich gegenseitig beeinflussen? Wie können wir Einfluss auf die wirtschaftliche und politische Ebene nehmen?

  5. Wenn Ihr entscheiden könntet, wie unser Wirtschaftssystem aussehen soll, wie würdet Ihr es gestalten?

    Auswertung:

    Abschließend kann in der Gesamtgruppe per Zuruf kurz zusammengetragen werden, welche neuen Ideen und Gedanken sie aus der Übung mitnehmen.

    Varianten:

    Wenn wenig Zeit zur Verfügung steht, kann sich jede Gruppe auch nur mit einer Station beschäftigen. Die TN kommen dann anschließend im Worldcafé zusammen und verteilen sich so an den Tischen, dass von jeder Station mindestens ein_e Vertreter_in am Tisch sitzt. Die Fragen sollten in diesem Fall zunächst auf einen Austausch über die kennengelernten Ansätze abzielen.

    Eine andere Variante bei wenig Zeit ist, statt des Worldcafés einen kürzeren Austausch mit der Gesamtgruppe im Stuhlkreis zu den Fragen durchzuführen.

    Als Abschluss kann auch der Text von Harald Welzer „Rettung der Welt – Was Sie sofort tun können“ aus der FAZ vom 27.12.2010 genutzt werden (<http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/rettung-der-welt-was-sie-sofort-tun-koennen-zehn-empfehlungen-11079178.html>).

    Möglichkeiten zur Weiterarbeit

    Zur Weiterarbeit eignen sich die Methoden „Akteure im Wandel“ und „Was hindert uns? Ein kooperatives Teambuilding“ (Kap. 5).