Wertebarometer

Übung und Gespräch über gesellschaftliche Werte

Kurzbeschreibung

In dieser Übung, setzen sich Teilnehmende (TN) mit gesellschaftlichen Werten auseinander und kommen ins Gespräch dazu.

Arbeitsmaterial zum Download

+Werte zum Ausdrucken

+Fragen für Kleingruppen

Lernziele

Die TN…

  • erhalten einen spielerischen Zugang zu Fragen rund um gesellschaftliche Werte.

  • reflektieren ihre eigenen Bedürfnisse und Werte innerhalb der Gesellschaft.

  • erproben »utopisches Denken«.

Ablauf

Hintergrund

Wir alle haben eine Vorstellung davon, was uns für ein Zusammenleben in einer Gesellschaft wichtig ist. Dies ist basiert auf unseren ganz persönlichen Wertevorstellungen, also unseren Überzeugungen, nach denen wir leben und handeln (wollen). Die TN kommen ins Gespräch darüber, wie eine Welt aussehen könnte, wenn einzelne Werte mehr ins Zentrum der Gesellschaft rücken würden.

Vorbereitung

Im Raum werden die Karten mit den Werten & Kurzerklärung des jeweiligen Wertes verteilt. Zusätzlich werden drei bis sechs weitere leere DINA4 -Blätter & Eddings im Raum verteilt. Auf jedes Blatt wird ein Glas gestellt. Die Gläser sollten alle dieselbe Form und Größe haben. Die Frage „Was ist uns wichtig für eine utopische Gesellschaft?“ kann im Raum aufgehängt werden.

Durchführung

1. (10-15 Minuten) Einführung

Nachdem die anleitende Person Ablauf und der Hintergrund der Methode vorgestellt hat, können die TN durch den Raum laufen und sich die einzelnen Wertekarten anschauen. Wenn TN noch für sie wichtige Werte vermissen, können sie eigene Werte mit den Eddings auf die leeren Papiere schreiben. Bei Bedarf kann die anleitende Person noch weiteres Papier dazulegen.

2. (5-10 Minuten) Werte gewichten

Die anleitende Person stellt die Frage in den Raum: „Was ist uns wichtig für eine utopische Gesellschaft?“ Jede*r TN bekommt eine Handvoll Maiskörner. Je nachdem, welche Werte sie wie wichtig finden, verteilen sie ihre Maiskörner auf die entsprechenden Gläser. Sobald ein*e TN alle Maiskörner verteilt hat, setzt sich die Person wieder auf ihren Platz.

3. (5-10 Minuten) Blick auf das Ergebnis

Nachdem alle TN ihre Maiskörner verteilt haben, wird gemeinsam ein Blick auf die gefüllten Gläser geworfen. Dazu liest die anleitende Person nacheinander alle Werte vor und hält das entsprechende Glas für alle sichtbar in die Höhe. Die Gläser unterschiedlicher Fülle lassen erkennen, dass wir sowohl individuell als auch als Gruppe, einzelne Werte unterschiedlich gewichten. Wie diese Gewichtung ausfällt, kann von Mensch zu Mensch, von Gruppe zu Gruppe und von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich sein. Was die entsprechende Gewichtung innerhalb der Gruppe bedeutet, kann gemeinsam in der Auswertung reflektiert werden.

4. (5-10 Minuten) Gruppenfindung

Die Auswertung findet in Kleingruppen (KGs) statt. Dazu überlegt sich jede*r TN, zu welchem Wert die Person gerne weiterarbeiten möchte und stellt sich entsprechend zu der Wertkarte. So sollen KGs von etwa vier Personen entstehen. Gegebenenfalls kann die anleitende Person nochmal eine große Gruppe zu einem Wert unterteilen. Es ist nicht schlimm, wenn nicht zu jedem Wert eine KG entsteht.

5. (20-30 Minuten) Kleingruppenphase

Die KGs suchen sich einen Platz und kommen zu folgenden Fragen ins Gespräch (als Download):

  • Wie ging es euch beim Verteilen der Maiskörner?
  • Überrascht euch etwas am Ergebnis?
  • Welche Gründe seht ihr hinter dem Ergebnis? Denkt ihr, das Ergebnis wäre in einem anderen Kontext/zu einer anderen Zeit ein anderes?
  • Wie würde eine Gesellschaft aussehen, wenn dieser Wert im Zentrum stehen würde? Was wäre anders als jetzt?

6. (5-10 Minuten) Auswertung im Plenum

Zum Ende, kommen alle in der großen Gruppe für abschließende Gedanken oder offene Fragen zusammen.

Varianten

Falls nicht genug Gläser der gleichen Form und Größe zur Hand sind, können die Körner alternativ auf ein separates leeres Blatt gelegt werden.

Statt Maiskörnern, kann auch etwas Ähnliches verwendet werden, z.B. Linsen, Reis oder auch Wasser.

Tipps und Hinweise für Anleitende

Bei dieser Methode, ist es wichtig darauf zu achten, einen Raum zu schaffen, in dem unterschiedliche Perspektiven auf einzelne Werte nebeneinander da sein dürfen. Es geht nicht darum, einzelne Werte über andere zu stellen. Vielmehr geht es darum, sich der eigenen Wertevorstellungen bewusst zu werden, diese in einen größeren Kontext einzuordnen und darüber ins Gespräch zu kommen, was dies gesellschaftlich bedeutet.

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Fadenspiel (Betzavta-Übung), Zukunft für Alle, Bausteine für Klimagerechtigkeit, Interview aus der Zukunft, Wie wollen wir gelebt haben?

Quellen:

  • Kuhnhenn, K. / Pinnow, A. / Schmelzer, M. / Treu, N. / Konzeptwerk neue Ökonomie e.V. (2020): Zukunft für alle – Eine Vision für 2048: gerecht. ökologisch. Machbar, Oekom Verlag.

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