Collage zu Utopien

Eine utopische Collage

Kurzbeschreibung

In dieser Methode können Teilnehmende (TN) ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihr eigenes Bild ihrer Utopien zusammen basteln.

Lernziele

Die TN…

  • erhalten einen spielerisch-kreativen Zugang zum Thema Utopien.

  • erweitern ihren Blick auf Utopien.

  • machen Erfahrungen im eignen »utopischen Denken« und in dem der anderen TN.

  • haben Zeit zur Reflexion und Verarbeitung des zuvor Gelernten.

Ablauf

Hintergrund

Die sich zuspitzende Klimakrise und die wachsende soziale Ungleichheit machen deutlich: Ein Weiter wie bisher ist weder möglich noch wünschenswert. Wir brauchen gesellschaftliche Veränderung im großen Stil. Doch wie kann eine Zukunft aussehen, in der Menschen in all ihrer Vielfalt weltweit wertgeschätzt werden und frei und selbstbestimmt leben können? Und in der gleichzeitig eine lebenswerte Umwelt erhalten wird?

Jede Person von uns hat unterschiedliche Vorstellungen einer gesellschaftlichen Utopie und was uns darin besonders wichtig ist, wird jeweils unterschiedlich gewertet. In dieser Übung geht es darum, kreativ die eigenen Utopie-Vorstellungen zu ergründen und auszudrücken.

Vorbereitung

Vor der Einheit: Gegebenfalls können TN schon ein paar Tage vorher darum gebeten werden, eigene Bastelmaterialien für die utopische Collage zum Workshopmitzubringen. Die Content Note (siehe „Tipps und Hinweise für Anleitende“) sollte bereits vor Beginn der Einheit mitgeteilt werden. Vor Beginn der Einheit, werden in der Mitte des Raums alle Bastelmaterialien platziert. Die Frage „Wenn ihr an Utopie denkt, welche Bilder und Gedanken kommen euch?“ kann auf einem Flipchart aufgeschrieben und im Raum für alle sichtbar aufgehängt werden.

Durchführung

1. (5-10 Minuten) Einführung

Der Ablauf wird in der Gesamtgruppe erklärt: TN haben gleich Zeit, um eine Collage zu basteln zu der Frage „Wenn ihr an Utopie denkt, welche Bilder und Gedanken kommen euch?“. Die TN können sich selbst aussuchen, ob sie alleine oder mit anderen Menschen zusammen eine Collage gestalten möchten. Weiter gibt es die Option, keine Collage zu gestalten. An dieser Stelle ist eine Stimmungsabfrage hilfreich: Wenn TN Lust haben, sich mit anderen Leuten zusammenzuschließen, können sie ihre Hände oben in der Luft wedeln. Wenn TN lieber alleine basteln bzw. etwas anderes machen wollen, wedeln sie die Hände unten in der Luft. Wenn TN es noch nicht genau wissen, können sie in der Mitte wedeln. Falls einzelne TN noch etwas dazu für alle sagen möchten, können sie dies im Anschluss tun (z.B. „Ich werde keine Collage gestalten und lieber einen Spaziergang machen. Falls wer mit möchte, sprecht mich an“).

2. (5 Minuten) Findungsphase

Während die Anleitenden ruhige Hintergrundmusik anmachen, finden sich die TN gegebenenfalls in Gruppen zusammen und suchen sich alles an Material zusammen, was sie für die Collage benötigen. TN suchen sich einen Ort, an dem sie arbeiten wollen. Materialien stehen weiterhin im Raum zur Verfügung und können untereinander getauscht werden.

3. (45-60 Minuten) Basteln

Die TN haben nun Zeit, um ihre Collage zusammenzustellen. Sobald die Collagen fertig sind, können die TN diese im Raum aufhängen – so entsteht eine Ausstellung utopischer Collagen.

4. (10-15 Minuten) Pause

Eventuell kurze Pause – An dieser Stelle kann die Gruppe auch gut wieder die Menschen mit rein holen, die keine Collage gebastelt haben.

5. (20-30 Minuten) Auswertung

Durch die im Raum aufgehängten Collagen der TN entsteht eine Galerie. Die TN bewegen sich nun als Gruppe durch die Galerie, um sich die erstellten Collagen anzuschauen. Bei jeder Collage bleibt die Gruppe stehen, um die jeweilige Collage zu betrachten. Die Künstler*innen werden eingeladen, noch etwas zu ihrer Collage zu sagen und der Rest der Gruppe kannim Einverstädnis mit den Künstler*innen – Gedanken dazu aussprechen.

Nachdem alle Ausstellungsstücke betrachtet wurden, trifft sich die Gruppe wieder in einem Stuhlkreis für eine Abschlussreflexion. Folgende Fragen können hierbei als Impuls dienen:

  • Was geht euch durch den Kopf, nachdem ihr euch die unterschiedlichen Ausstellungsstücke angeschaut habt?

  • Was macht eure Utopie aus? Was hat für euch beim Erstellen der Collagen eine wichtige Rolle gespielt?

  • Ist es euch leicht/schwer gefallen, passende Materialien zusammen zu suchen? Wie ging es euch damit?

Varianten

  • Im Schritt 5 gibt es Gestaltungsspielraum. Hier ein paar Inspirationen:
    • Die Galerie wird als eine Ausstellungseröffnung gestaltet: Die TN werden zu Beginn der Ausstellung mit einer Eröffnungsrede begrüßt. Diese könnte in etwa so aussehen: „Herzlich Willkommen zur GaleriUtopia. XX Künstler*innen haben sich mit ihrer ganz persönlichen Vorstellung von Utopie beschäftigt und diese Galerie heute für euch zusammen gestellt. Ihr seid nun herzlich eingeladen, durch die Galerie zu gehen und die Kunstwerke auf euch wirken zu lassen. Schaut, was es mit euch macht, schaut, ob ihr Gemeinsamkeiten erkennt. Ihr seid heute in der ganz besonderen Situation, dass alle Künstler*innen anwesend sind und später mit ihnen ins Gespräch kommen könnt. Aber nun erst einmal viel Spaß in der Galerie“. Gegebenfalls stehen Getränke und Snacks bereit.
    • TN gehen betrachten losgelöst von der Gruppe die Ausstellungsstücke und reden dabei nicht oder nur im Flüsterton.
  • Als Alternative für TN, die sich bewusst gegen die Erstellung einer Collage entscheiden, können Anleitende z.B. folgende Alternativen Vorschlagen:
    • Bücher, Audios und Videos zum Thema Utopien werden zum Lesen/Hören/Schauen bereit gelegt.
    • TN können einen Spaziergang machen und entdecken, was sich in ihrer Umgebung für die Ausgestaltung ihrer Utopie verändern müsste; oder was sie an „Utopischem“ im Hier und Jetzt schon wahrnehmen.
    • TN können sich ein Standbild überlegen und später ausstellen

Tipps und Hinweise für Anleitende

Content Note: Die Methode beinhaltet das Schneiden mit Scheren. Das Erstellen von Collagen wird in psychotherapeutischen Settings verwendet. Bei manchen Menschen kann dies unangenehme Erinnerungen hervorrufen, die häufig mit psychischen Krisen oder Krankheiten in Verbindung stehen. Deshalb ist es wichtig, dies im Vorhinein sichtbar zu machen und den TN die Möglichkeit zu geben, nicht an der Übung teilzunehmen (siehe Varianten).

Die Methode eignet sich vor Allem für den Abschluss einer Auseinandersetzung mit Utopien. So haben TN die Möglichkeit, neues Wissen, neue Ideen und Erfahrungen aus ihrer Auseinandersetzung mit Utopien kreativ darzustellen.

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Diese Methode lässt sich gut mit einer Traumreise einleiten.

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