Wirtschaft und ich?

Speeddating mit Musik zu eigenen Bezügen

Die Methode eignet sich als erster Einstieg und geht der Frage nach, was Wirtschaft eigentlich mit uns persönlich zu tun hat. Ziel ist, dass die Teilnehmenden bei dem Wort Wirtschaft nicht nur an fade Statistiken und graue Theorie denken, sondern erkennen, dass unser Wirtschaftssystem einen großen Einfluss auf unser Leben hat und uns daher auch etwas angeht. Die Teilnehmenden gehen zu Musik im Raum umher; immer wenn die Musik stoppt, suchen sie sich ein Gegenüber und kommen zu einer Frage ins Gespräch.

Arbeitsmaterial zum Download:
+ Arbeitsmaterial_Kurzdefinitionen

Vorbereitung

Die Fragen (und ggf. die Kurzdefinitionen von Wirtschaft – Material: Definitionen) werden visualisiert und verdeckt an der Pinnwand aufgehängt. Zusätzlich liegen einige leere Moderationskarten mit einem Marker bereit. Musik und Technik werden vorbereitet.

Durchführung

Die TN gehen zur Musik frei durch den Raum. Wenn die Musik stoppt, finden sich die TN jeweils zu zweit zusammen. Die/der Teamende deckt die erste Frage an der Pinnwand auf und liest sie vor: „Wie warst du in der letzten Woche wirtschaftlich aktiv?“ Nun haben die TN maximal drei Minuten Zeit, um sich zu der Frage mit dem/der Partner_in auszutauschen. Danach werden die TN gebeten, ihre Ergebnisse aus dem Gespräch kurz per Zuruf der ganzen Gruppe mitzuteilen. Der/die Teamende visualisiert die von der Gruppe genannten Bereiche an der Pinnwand.

Anschließend gehen die TN wieder zur Musik durch den Raum und suchen sich eine_n neue_n Partner_in, wenn die Musik stoppt. Die zweite Frage wird gestellt: „Was ist Wirtschaft? Und warum wirtschaften wir eigentlich? Findet gemeinsam eine kurze Definition von Wirtschaft!“ Die TN tauschen sich dazu maximal drei Minuten aus. Danach werden die Definitionen der TN zusammengetragen und stichpunktartig visualisiert. Bei Bedarf kann dazu auch die im Material vorgeschlagene Kurzdefinition eingebracht werden. An dieser Stelle können die verschiedenen Schwerpunkte der Aussagen der Teilnehmenden abgeglichen werden. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zwischen den Definitionen? Woher kommen die unterschiedlichen Vorstellungen?

Die Musik läuft ein drittes Mal weiter und die TN gehen wieder durch den Raum. Wenn die Musik stoppt, finden sich die TN wieder zu zweit zusammen. Die dritte Frage wird aufgedeckt und genannt: „In welchen Bereichen Deines Lebens wirst Du von Wirtschaft beeinflusst?“ Die TN tauschen sich dazu maximal drei Minuten aus und werden wiederum gebeten, ihre Gesprächsergebnisse der Gruppe mitzuteilen. Ein_e Teamende_r visualisiert die genannten Bereiche an der Pinnwand. Bei Bedarf können auch mit der Gruppe noch weitere ergänzt werden (z. B. Konsum, Arbeit, Verteilung von Reichtum, Grundsicherung, öffentliche Ausgaben im sozialen Bereich, Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendarbeit, Zustand des Ökosystems, Medien, Mobilität, Stadtbild, Umgang mit Zeit etc.).

Es soll letztlich deutlich geworden sein, wie stark wir alle mit „Wirtschaft“ zu tun haben, was oft so abstrakt und weit weg vom eigenen Leben wahrgenommen wird.

Tipps für Teamer_innen

Bei dieser Methode ist es wichtig, mit den TN Bezüge zwischen ihrem Leben und der Wirtschaft herzustellen. Manchmal fällt es Teilnehmenden nicht so leicht, spontan die erste Frage zu beantworten, wenn sie nicht genau wissen, was „Wirtschaft“ eigentlich ist. In diesem Fall können die TN dazu ermutigt werden, auch ohne eine von außen gegebene Definition nach ihrer eigenen Vorstellung zu antworten.

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Nach dieser Übung kann in das Thema Wachstum eingestiegen werden, zum Beispiel mit dem Quiz „Eins, zwei oder drei“ (Kapitel 1).