Positionsbarometer

Ein Überblick zum Wissensstand der Teilnehmenden

In dieser Übung werden den Teilnehmenden Aussagen zum Thema Wachstum genannt, zu denen sie sich auf einer Achse entsprechend dem Grad ihrer Zustimmung positionieren sollen. Die Teilnehmenden sind aufgefordert, sich spontan und aus dem Bauch heraus zum Thema zu positionieren. Die Teamenden bekommen somit einen Überblick darüber, wie der Wissenstand der Gruppe zum Thema ist und welche Positionen dazu präsent sind.

Vorbereitung

Die Teamenden ziehen eine imaginäre Linie durch den Raum, mit zwei Polen, vollkommene Zustimmung oder Ablehnung, an zwei gegenüberliegenden Raumseiten.

Durchführung

1. Die TN werden aufgefordert, sich zu den folgenden Fragen oder Aussagen auf dieser Linie gemäß ihrer persönlichen Einschätzung oder Haltung zu positionieren. Die Linie ist dabei als stufenloses Barometer zu verstehen, es stehen also nicht nur die äußersten Pole, sondern auch jede denkbare Position dazwischen zur Auswahl.

2. Die Teamenden lesen jeweils eine Frage/Aussage vor und benennen die Pole (z.B. Zustimmung/Ablehnung).

3. Die TN nehmen, je nach persönlicher Einschätzung, ihre Position auf dem Barometer ein. Während der Übung sollten die TN nicht miteinander sprechen, sondern versuchen, bei sich zu bleiben und sich auf die eigene Position zu konzentrieren.

4. Nachdem eine Aussage/Frage vorgelesen wurde und sich alle TN positioniert haben, kann der/die Teamer_in einzelne Personen fragen, ob sie ganz kurz etwas zu ihrer Position sagen möchten. Dies sollte unbedingt freiwillig bleiben. Die TN sollten nicht gedrängt werden, sich zu erklären!

Fragen für das Barometer:

Die beiden Pole des Positionsbarometers bilden Ja und Nein ab, wobei diese öfter auch vertauscht werden sollten, damit sich die TN bewegen. Die Fragen sind hierbei (1) in eher Wissensfragen unterteilt, die den Teamenden einen Überblick über den Stand der TN geben und in (2) Positionierungsfragen, welche einen Diskussionsanstoß geben können. Die Reihenfolge der Fragen ist beliebig.

(1) Wissensfragen

„Ich kann ausführlich erklären, was Wirtschaftswachstum bedeutet.“
„Ich kann ausführlich erklären, was Postwachstum ist.“
„Ich kann erklären, was das BIP ist.“

(2) Positionierungsfragen

„Wirtschaftswachstum schafft Arbeitsplätze.“
„Wachstum ist ein natürlicher Vorgang.“
„Wir brauchen in Deutschland weiterhin Wirtschaftswachstum, damit der Sozialstaat finanziert werden kann.“
„Wir brauchen ein ökologisches, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, um Ressourcen zu schonen.“
„Was soll denn hier noch wachsen? Wir haben doch eh schon alles!“
„Gerade die Länder des Globalen Südens brauchen dringend Wirtschaftswachstum, damit die Armut dort bekämpft werden kann.“
„Ohne Wachstum bricht unsere Wirtschaft zusammen.“
„Wirtschaftswachstum ermöglicht Wohlstand in unserer Gesellschaft.“
„Kein Wachstum ist auch keine Lösung.“
„Jede_r hat das Recht auf Wachstum“

Tipps für Teamer_innen

Die Methode kann leicht provozierend und polarisierend wirken. Es geht jedoch nicht darum, unversöhnliche Lager zu bilden, sondern vielmehr darum, das Spektrum an Meinungen und Vorstellungen deutlich zu machen. Die Methode sollte nur dann eingesetzt werden, wenn der Gruppe zugetraut wird, mit möglichen, kurzzeitigen Spannung konstruktiv umgehen zu können und sich der/die Teamer_in zutraut, eine solche Stimmung gut auffangen zu können.

Es können nach Belieben eigene Fragen/Aussagen formuliert werden, es sollten aber insgesamt nicht zu viele Aussagen sein (nicht mehr als 5–8 Fragen/Aussagen). Zudem sollten diese ein möglichst breites Spektrum abdecken.