Rebound-Comics

Rebound-Effekte an Beispielen verstehen

Anhand von Comics setzen sich die Teilnehmenden konkret mit der Wirkungsweise von Rebound-Effekten auseinander. In Gruppenarbeit analysieren sie jeweils einen Comic und stellen ihre Ergebnisse anschließend vor. Dabei soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie hängen Effizienz und Rebound zusammen? Wie können Rebound-Effekte vermindert werden?

Arbeitsmaterial zum Download:
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Hintergrund

Die Strategie, durch Effizienzsteigerung den Ressourcenverbrauch verringern und trotzdem wirtschaftlich weiter wachsen zu können, wird als Entkopplung bezeichnet. Hierauf beruht die Annahme von Wachstumsbefürworter_innen, dass weiteres Wirtschaftswachstum auch ohne steigenden Ressourcenverbrauch und Umweltschäden möglich ist.

Allerdings wurde in den letzten Jahren durch mehrere Studien bestätigt, dass erhöhte Effizienz nicht die erhofften Ressourcenersparnisse bringt. Ein Grund hierfür sind trotz technologischer Fortschritte die sogenannten Rebound-Effekte. Rebound bezeichnet den gesteigerten Konsum von Ressourcen, der durch Effizienzsteigerungen verursacht oder zumindest ermöglicht wird. Durch Rebound-Effekte werden viele der Effizienzgewinne einfach wieder aufgefressen.

Damit minimiert sich der ökologische Nutzen in der Gesamtbilanz. Ohne eine größere Akzeptanz von Suffizienzielen und damit von veränderten Lebensstilen wird die Erreichung der Effizienzziele schwierig. Weitere Informationen zum Rebound-Effekt finden sich im Arbeitsmaterial auf der Begleit-CD.

Vorbereitung

Die Rebound-Comics müssen ausgedruckt oder kopiert werden.

Durchführung

1. Comic-Analyse (15 Min.)

Die TN bilden Kleingruppen à 3 bis 4 Personen. Jede Gruppe bekommt einen Comic und soll diesen unter folgenden Gesichtspunkten analysieren:

  • Beschreibt zunächst, was ihr auf den Bildern seht.

  • Wie begründen die Figuren ihr Verhalten?

  • Welche Auswirkungen hat ihre Verhaltensweise auf die Umwelt?

2. Definition (15 Min.)

Im Anschluss daran stellen die Kleingruppen ihre Comics in der großen Runde vor. Dafür können die Comics mit der Präsentation für alle sichtbar mit dem Beamer an die Wand geworfen werden. Gemeinsam wird geklärt, was unter Rebound-Effekten zu verstehen ist und wie sie wirken. Eine Definition des Begriffs Rebound wird gemeinsam erarbeitet und an der Tafel/Pinnwand festgehalten. Rebound kann bspw. so gefasst werden:

Als Rebound bezeichnet man den paradoxalen Effekt, dass trotz Effizienzsteigerungen ein erhöhter Umweltverbrauch (Ressourcen und Senken) entsteht. Die erzielten Effizienzgewinne werden dabei durch Mehrkonsum oder veränderten Konsum gleich wieder ‛aufgefressen’.

Auswertung

Mögliche Fragen:

  • Kennt ihr Rebound-Effekte aus eigener Erfahrung?

  • Welche Rolle spielen Rebound-Effekte in unserer Gesellschaft?

  • Was denkt ihr, wie könnte man solchen Effekten entgegenwirken?

Varianten

Wenn weniger Zeit zur Verfügung steht, kann die Comic-Analyse auch im Plenum erfolgen. Dafür werden die Comics nacheinander per Beamer (Material: Präsentation) gezeigt und die TN erhalten die Aufgabe, sich in Murmelgruppen zu zweit mit der Person neben sich zu den oben stehenden Fragen auszutauschen. Danach werden die wichtigsten Ergebnisse der Gespräche und die Definition per Zurufabfrage zusammengetragen.

Tipps für Teamer_innen

Es ist sinnvoll, sich als Teamende_r zuvor mit den Wirkungsweisen des Rebound-Effektes auseinanderzusetzen. Als Einstieg kann der Hintergrundtext zu Effizienz und Rebound-Effekten dienen (Material). Weitere Informationen finden sich zum Beispiel in der Studie „Herausforderungen für eine technisch-ökonomische Entkopplung von Naturverbrauch und Wirtschaftswachstum“ des Deutschen Bundestags (http://webarchiv.bundestag.de/archive/2013/1212/bundestag/gremien/enquete/wachstum/gutachten/m17-26-13.pdf) oder im Blog Postwachstumsgesellschaft unter dem Schlagwort Rebound-Effekt (http://blog.postwachstum.de/tag/rebound-effekt).

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Im Anschluss an diese Methode bietet es sich an, mit den TN weiter auf das Thema Entkopplung einzugehen. Dazu kann die Methode „Entkopplung – ein Mythos?“ (Kapitel 2) dienen. Es können auch Lösungsstrategien wie Konsistenz und Suffizienz mit der Methode „Drei Strategien zur Nachhaltigkeit“ (Kapitel 2) oder konkrete Alternativen mit „Eine andere Welt im Bau“ (Kapitel 5) thematisiert werden.