Alle(s) verbunden

(Globale) Sorgeketten

In einer Gruppenarbeit widmen sich die TN Texten und Beispielen unterschiedlicher trans-/nationaler Sorgeketten. Aus dem Beispiel und eigenen Fragen entwerfen die TN kleine Präsentationen. Im nächsten Schritt stellen sie ihre Ergebnisse an einer Weltkarte (vgl. Visualisierung) anderen TN vor. Abschließend gibt es eine gemeinsame Diskussion und ggf. noch einen Input zum Konzept (Global) Care Chain.

Arbeitsmaterial zum Download:
+ Arbeitstexte

Hintergrund
Sorgearbeit (Care-Work) und die Migration von Menschen um Arbeit zu finden, sind verbunden. Mit steigendem Anteil werden Arbeiten im Haushalt oder in der Pflege von migrantischen Arbeitskräften erledigt. Dies ist ein Symptom der gesellschaftlichen Abwertung dieser Arbeiten. Einerseits soll es die Bedingung erfüllen Sorge möglichst kostengünstig oder kostenlos zu organisieren. Andererseits führt es auch zu immer prekäreren Arbeits- und Lebenssituationen für die, die migrieren müssen, d.h. einen unsicheren bzw. illegalisierten Aufenthalts- oder Arbeitsstatus mit schlechtem oder gar keinem Einkommen. Es entstehen Ausbeutungsverhältnisse als auch widerständige und kreative Umgangsweisen um diesen zu begegnen. Das Konzept der (Global) Care Chain beruht auf ein diverses, feministisches Forschungsfeld, was die verbundenen Phänomene und Politiken kritisch untersucht.

Vorbereitung
Für die Gruppenarbeit werden die Texte (siehe Arbeitsmaterial) ausgedruckt und vervielfältigt. Als Darstellungshilfe trans-/nationaler bzw. globaler Verkettungen von Arbeitsverhältnissen wird eine größere Weltkarte empfohlen. Diese sollte vorher gut im Raum sichtbar ausgelegt oder aufgehängt werden.

Durchführung
1. Gruppenarbeit mit Texten (60‘)
Die Teilnehmenden (TN) teilen sich in Gruppen zu je vier bis fünf Personen auf. Jede Gruppe erhält einen Text (siehe Arbeitsmaterial). Die Gruppen lesen den Text und tauschen sich über die zentralen Punkte des Textes aus (ca. 30‘).
Leitfragen können sein:
> Was war neu?
> Was habe ich nicht verstanden?
> Was wird im Bezug zu Care / Sorge gesagt?
> Werden im Text Äußerungen zu Migrationsbewegungen oder andere sozialen Unterschieden (‚Race‘, Klasse bzw. soziale Herkunft, Be_hinderung,…) gemacht und wenn ja in welchem Bezug zu Care / Sorge?
Während der restlichen 30min bereitet jede Gruppe zu ihrem Beispiel eine kurze Präsentation für die anderen Teilnehmenden vor. Eine große Weltkarte im Raum oä. und Klebepunkte können zur Darstellung genutzt werden. Somit werden auch entsprechend Migrationsbewegungen visualisiert.

2. Präsentation der Gruppenarbeit (20 – 30‘)
In dieser Phase kommen alle Gruppen im Plenum zusammen und sammeln sich um die Weltkarte. Die Gruppen stellen nacheinander die zentralen Punkte ihres Textes und der eigenen Diskussionen vor. Falls noch nicht geschehen, werden nun Klebepunkte zur Markierung auf der Karte platziert.

3. Kurzinput: Das Konzept Global Care Chain und feministische Forschung (10 – 15‘)
Anschließend halten die Anleitende einen kurzen Input zum Konzept der (Global) Care Chain, klären dabei Begriffe und weisen auf damit verbundene feministische Forschung und naheliegende politische Forderungen hin (siehe Hinweise Arbeitsmaterial). An dieser Stelle sollten die TN noch einmal die Möglichkeit haben Klärungsfragen zu stellen und das Wissen aus der Phase der Gruppenarbeit anzuschließen.

Auswertung
Die Auswertung erfolgt im Gesamtplenum. Sie kann sich an folgenden Fragen orientieren:
> War euch das Konzept der (Global) Care Chain / Sorgeketten schon bekannt?
> Lässt sich euer bisheriges Wissen um Care / Sorge erweitern und wie?
> Hat euch die Methode neue Erkenntnisse in Bezug auf feministische Beiträge zu Migration und globalisierter, geschlechtshierarchischer Arbeitsteilung gebracht?
> Gibt es Punkte, die ihr kritisiert?
> Welche offenen Fragen haben sich ergeben?