Die zwei Seiten der Medaille

Argumente für und gegen Wirtschaftswachstum

In Form einer interaktiven Ausstellung setzen sich die Teilnehmenden anhand von kurzen Texten selbstständig mit dem Für und Wider von Wirtschaftswachstum auseinander. Auf Plakaten führen sie eine stille Diskussion über ihre eigenen Gedanken und Fragestellungen und finden im Raum zusätzlich weitere Materialien zur Auseinandersetzung sowie Anknüpfungspunkte für eine Weiterbeschäftigung mit dem Thema.

Arbeitsmaterial zum Download:

+Arbeitsplätze
+Armutsbekämpfung
+BIP
+Nachhaltiges Wachstum
+Postwachstum
+Refexionsfragen
+Sozialer Ausgleich
+Sozialstaat
+Wohlstand und Lebensqualität

Vorbereitung

Die Übung benötigt einige Vorbereitungszeit. Zunächst müssen die Wachstumsmedaillen ausgedruckt und fertiggestellt werden. Sie werden anschließend so im Raum angebracht, dass die TN sie problemlos lesen können und sich beim Betrachten gut im Raum verteilen. Zu den Medaillen werden Flipchartbögen mit Reflexionsfragen für die stille Diskussion aufgehängt

Zusätzlich können weitere Stationen im Raum aufgebaut werden. Dazu bieten sich unter anderem an:

  • Informationsmaterialien zum Thema Wachstum (Texte, Grafiken etc.), z.B. „BIP BIP Hurra“-Grafik

Durchführung

1. Zum Einstieg bietet es sich an, mit den TN kurz zu erarbeiten, wovon die Rede ist, wenn wir von Wirtschaftswachstum sprechen, und was das Bruttoinlandsprodukt ist.

2. Anschließend kann kurz gesammelt werden, warum die Wirtschaft eigentlich wachsen soll (Mitschrieb auf dem Flipchart). Hier werden meist die gängigen Argumente wie Arbeitsplätze, Wohlstand und Steuereinnahmen genannt, die auf den Medaillen aufgegriffen werden. Diese zeigen dabei jeweils auch „die andere Seite der Medaille“ auf, stellen also kritisch die vorgebrachten Argumente für Wachstum infrage.

3. Nun wird kurz der Ablauf erläutert: Im Raum befinden sich die Medaillen, um die Argumente für und gegen Wachstum nachzulesen. Außerdem hängen im Raum Flipchartbögen für eine stille Diskussion, auf der die TN, ohne miteinander zu sprechen, ihre Gedanken und Fragen notieren und die Beiträge der anderen ergänzen und kommentieren können. Die weiteren Materialien wie Film, Inspirations-Tisch etc. werden kurz vorgestellt.

4. Die TN haben dann Zeit, den Raum und die Materialien zu erkunden. Während des Durchlaufens der Ausstellung steht der/die Teamer_in für Fragen zur Verfügung.

Auswertung

Zum Abschluss bietet es sich an, im Stuhlkreis zusammen zu kommen. Die Auswertung kann sich unter anderem an folgenden Fragen orientieren:

  • Was an dem Raum war für euch neu, was kanntet ihr schon?
  • Was hat euch am meisten interessiert oder überrascht, beeindruckt, nachdenklich gemacht?
  • Brauchen wir in Deutschland weiterhin Wirtschaftswachstum?
  • Wie ist es mit den Ländern des Globalen Südens?
  • Wie tragen wir selbst in unserem Alltag zu Wachstum bei?
  • Welche Alternativen zu einer wachstumsorientierten Wirtschaft kennt ihr bzw. welche sprechen euch an?
  • Welche Schwierigkeiten seht ihr für den Übergang zu einer Wirtschaft ohne Wachstum?

Varianten

Die Medaillen können auch in Kleingruppenarbeit erarbeitet und präsentiert werden.

Für die Auswertung kann als Variante auch angelehnt an die Methode Fishbowl, eine Pro-und-Kontra-Diskussion zu Wachstum geführt werden. Eine Anleitung zum Ablauf von Fishbowl-Diskussionen findet sich im Internet: <http://materialien.fgje.de/download/demokratie_fishbowl.pdf>. Dafür bieten sich die folgenden Positionen an, die in der Fishbowl-Diskussion jeweils mit einem Stuhl vertreten sind: „Wir brauchen mehr Wachstum“, „Wir brauchen Wachstum, aber ein ökologisch und sozial verträgliches (nachhaltiges) Wachstum“ und „Wir brauchen eine Postwachstumsgesellschaft“.

Tipps für Teamer_innen

Diese Methode setzt auf den selbstgesteuerten Lernprozess der TN. Sie können selbstständig entscheiden, mit welchen Texten und Materialien sie sich näher beschäftigen möchten. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, nur eine Auswahl der Medaillen einzusetzen.

Möglichkeiten zur Weiterarbeit

Die Methode eignet sich als Einstieg ins Thema. Anschließend können je nach Fokus unterschiedlichste Richtungen weiterverfolgt und damit bestimmte Punkte vertieft werden.