Ö. Konom meets BIP

Ein kritisches Interview

Anhand eines fiktiven Interviews zwischen dem Journalisten Ö. Konom und dem BIP erarbeiten sich die Teilnehmer_innen Grundlagenwissen über die Funktionsweise und die Stärken und Schwächen des Bruttoinlandsprodukts. Des Weiteren setzen sie sich mit den eigenen Vorstellungen von Wohlstand und mit Alternativen zum BIP als Messinstrument für diesen auseinander.

Arbeitsmaterial zum Download:
+Interviewtext
+Druckvorlage Spielkarten 1
+Druckvorlage Spielkarten 2
+Druckvorlage Spielkarten 3
+Druckvorlage Spielkarten 4

Vorbereitung

Für diese Übung müssen zunächst die Spielkarten ausgedruckt und ausgeschnitten werden. Hierfür eignet sich ein dickeres Papier oder mehrere Sätze alter Spielkarten, auf die die Motive aufgeklebt werden. Außerdem müssen die Texte des Interviews ausgedruckt und kopiert werden.

Durchführung

Die TN werden in Kleingruppen à 4 bis 6 TN aufgeteilt. Nach der Erläuterung des Ablaufs erhält jede Gruppe den ersten Teil des Interviews.

1. Das BIP

Die TN lesen zunächst jede_r für sich den ersten Teil des Interviews des Journalisten Ö. Konom mit dem BIP und erhalten dadurch Informationen über die historische Entwicklung des BIP. Teil 1 des Interviews endet mit dem Satz: „Nun, dann überlegen Sie sich doch mal, was Wohlstand und Lebensqualität für Sie ausmachen und welche Bereiche ich davon abbilde.“ Dies leitet zum zweiten Teil über.

2. Was heißt für mich Wohlstand?

In der Kleingruppe tauschen sich die TN darüber aus, was für sie persönlich Wohlstand bedeutet. Die wichtigsten Gedanken werden stichpunktartig auf Moderationskarten gesammelt.

Die Kleingruppen kommen nun wieder zur Gesamtgruppe zusammen und die Karten werden auf einer Pinnwand geclustert. Anschließend kann diskutiert werden, inwieweit das BIP in der Lage ist, die gesammelten Vorstellungen von Wohlstand zu erfassen.

Bei Bedarf kann an dieser Stelle auch auf den Unterschied zwischen Vorstellungen von Wohlstand und gutem Leben eingegangen werden (siehe Methode „Wohlstand und gutes Leben“, Kapitel 3).

3. Was misst das BIP?

Der zweite Teil des Interviews wird von den TN gelesen. Jede Kleingruppe bekommt nun einen Spielsatz des Wachstumsquartetts. Die TN ziehen der Reihe nach jeweils eine Karte und lesen diese der Gruppe vor. Gemeinsam überlegen die TN, ob und wenn ja, inwieweit das darauf dargestellte Ereignis das BIP erhöht. Abschließend kann gemeinsam mit den TN darüber diskutiert werden, inwiefern und warum ein so ungenauer Indikator wie das Bruttoinlandsprodukt eine Aussage über Wohlstand darstellen kann.

4. Alternativen zum BIP

Die TN lesen nun in den Kleingruppen den dritten und letzten Teil des Interviews. Hier geht es vor allem um Alternativen bzw. Ergänzungen zum BIP. Stehen den TN Computer und Internetanschluss zur Verfügung, so können sie weitere Informationen über die im Interview genannten Indikatoren (Umweltökonomische Gesamtrechnung, GINI-Koeffizient, Human Development Index, Happy Planet Index, Genuine Progress Indicator, ökologischer Fußbadruck) recherchieren. Alternativ können im Vorfeld schon Texte dazu herausgesucht und ausgedruckt werden.

5. Zum Schluss können die Ergebnisse der Kleingruppen zusammengetragen werden. Gemeinsam kann nun überlegt werden, wie das BIP ergänzt werden müsste, um die zuvor von den TN erarbeiteten Vorstellungen von Wohlstand zu erfassen. Sind die erwähnten Alternativen zum BIP hier hilfreich? Oder braucht es noch gänzlich neue Ansätze?

Wir bedanken uns bei Markus Niederastroth und der Seite www.lehrer-online.de für die Genehmigung zur Adaption der Methode „Das Bruttoinlandsprodukt – ein Wohlstandsindikator?“ (<http://www.lehrer-online.de/bruttoinlandsprodukt.php>).

Variationen

Anstatt das Interview schriftlich auszuteilen kann es auch von den Teamer_innen szenisch dargestellt werden.