Kaufen für die Müllhalde

Arbeiten mit einem Film zum geplanten Verschleiß von Produkten

Die Teilnehmenden sehen sich die Arte-Dokumentation „Kaufen für die Müllhalde“ an, die den geplanten und gezielten Verschleiß von Produkten zum Thema hat. Anschließend erarbeiten sie sich anhand von Leitfragen zentrale Aussagen des Films und diskutieren den Zusammenhang zwischen der sogenannten „geplanten Obsoleszenz“ und dem Thema Wirtschaftswachstum.

Hintergrund

Unser Wirtschaftssystem basiert auf permanentem Wirtschaftswachstum. Damit die Wirtschaft stetig wachsen kann, müssen aber auch dauerhaft mehr Produkte und Dienstleistungen konsumiert werden. Doch in den reichen Industrieländern in Westeuropa und Nordamerika sind die Märkte längst gesättigt, denn wir haben inzwischen fast alle einen Kühlschrank, ein Auto, einen Laptop und ein Handy… Damit wir dennoch nicht aufhören zu konsumieren und die Wirtschaft trotzdem weiter wachsen kann, ist bei zahlreichen Produkten der Verschleiß vorprogrammiert. Seien es Glühbirnen, Computer oder Handys – die Kund_innen sollen ein defektes Gerät nicht reparieren lassen, sondern das Altgerät entsorgen und sich ein neues anschaffen. Hinzu kommt die Werbung, die uns ununterbrochen zu vermitteln versucht, die Produkte, die wir haben, seien längst nicht mehr gut genug und wir bräuchten ständig etwas Neues.

Diese beabsichtigt eingeschränkte Lebensdauer nennt man „geplante Obsoleszenz“.

Der Begriff Obsoleszenz (vom altlateinischen Verb obsolescere, dt. „in Vergessenheit geraten“, „vergessen sein“) bezeichnet, dass ein Produkt veraltet ist oder altert. Die geplante Obsoleszenz beschreibt den künstlich beeinflussten, also gezielten Verschleiß.

Weitere Informationen: <http://de.wikipedia.org/wiki/Obsoleszenz>, <http://www.murks-nein-danke.de/blog/information/geplante-obsoleszenz>

Durchführung

1. Die TN sehen sich zunächst die Arte-Dokumentation „Kaufen für die Müllhalde“ an.

2. Im Anschluss daran erarbeiten sie sich mithilfe der folgenden möglichen Leitfragen die Kernaussagen des Films und damit die Grundlage dafür, bestimmte Aspekte anschließend zu vertiefen oder zu diskutieren:

  • Was bedeutet Obsoleszenz? Und warum heißt es geplante Obsoleszenz?
  • Welche verschiedenen Arten von geplanter Obsoleszenz werden in dem Film erwähnt?
  • Warum verfolgen Unternehmen das Ziel, ihre Produkte nur für eine bestimmte Haltbarkeit zu produzieren? Welche Ziele werden mit dem geplanten Verschleiß verfolgt?
  • Welche Probleme bringt der geplante Verschleiß mit sich? Welche Kritik wird an diesem System geäußert?
  • Wie beurteilst du den geplanten Verschleiß von Produkten?
  • Wie bewertest du die Aussage „Ein Artikel, der nicht verschleißt, ist eine Tragödie fürs Geschäft“?
  • Was hältst du von Ansätzen wie „cradle to cradle“? Ist das deiner Ansicht nach realistisch?
  • Welche Erfahrung hast du selbst mit geplanter Obsoleszenz gemacht? Welche Produkte kennst du, die viel zu schnell kaputt gehen oder sich nicht reparieren lassen?
  • Wie oft kaufst du dir einen neues Handy/Laptop/Drucker und warum?
  • Was kann gegen geplante Obsoleszenz unternommen werden?
  • Was kannst du tun?

3. Aktiv werden

Gegen die geplante Obsoleszenz regt sich weltweit Widerstand. In einem nächsten Schritt beschäftigen sich die TN mit Möglichkeiten, gegen den geplanten Verschleiß von Dingen vorzugehen.

Dazu können sie bspw. selbst ein kleines Video (oder alternativ einen Sketch) erstellen, in dem sie gegen die geplante Verschwendung argumentieren (bspw. einen Werbespot für extra lang haltbare, reparierbare, nachhaltige Produkte).

Sie können auch eine Internetrecherche durchführen und etwa Anleitungen zum Reparieren von Dingen und weitere Handlungsoptionen zusammentragen.

Varianten

Der Film ist recht lang. Steht nur wenig Zeit zur Verfügung, können auch lediglich ausgewählte Szenen gezeigt werden.

Tipps für Teamer_innen

Der Film ist auch auf Englisch verfügbar: <http://topdocumentaryfilms.com/light-bulb-conspiracy/>

Weitere Informationen zum Thema finden sich auf der Website von arte: <http://www.arte.tv/de/3714422,CmC=3714270.html>