Memospiel

Die ökologischen Grenzen der Erde

Kurzbeschreibung

Das Memo-Spiel ist ein visuell anregender Einstieg ins Themenfeld der ökologischen Grenzen.

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Lernziele

Die Teilnehmenden …

  • erhalten einen spielerischen Zugang zu Fragen rund um ökologisches Grenzen
  • bekommen einen Überblick über die Problemfelder von ökologisches Grenzen und Vielfachkrisen in diesen Bereichen.
  • stellen den Zusammenhang zwischen Klimawandel und globalen Gerechtigkeitsfragen her und reflektieren in dem Kontext ihre eigenen Bedürfnisse und Gerechtigkeitsvorstellungen.

Ablauf

Möglichst präziser Ablauf der Methode, unterteilt in Vorbereitung – Durchführung. Bitte versuchen genau auf den Punkt zu kommen. Je kürzer, desto besser, trotzdem klar und alles Wesentliche beschreibend, damit für Multiplikator*innen klar wird, was genau zu tun ist. Bitte nicht mehrere Möglichkeiten für einen Ablauf, sondern für einen Ablauf entscheiden und dann Varianten unten angeben. Wenn nötig kann auch ein kurzer Abschnitt „Hintergrund“ vorangestellt werden.

Hintergrund

Das Memo-Spiel ist ein visuell anregender Einstieg ins Themenfeld der ökologischen Grenzen. Die Teilnehmer_innen lernen zunächst verschiedene ökologische Grenzen der Erde und unseres Wirtschaftssystems, der Lebensmittelproduktion und des Lebensmittelkonsums kennen und tauschen sich anschließend über den Zusammenhang zwischen den ökologischen Grenzen und unserem, weiterhin auf Wachstum fokussierten, Wirtschaftssystem aus.

Vorbereitung

Die Memo-Karten (Material) müssen ausgedruckt und für eine Mehrfachverwendung am besten laminiert werden. An der Tafel oder an der Pinnwand wird verdeckt eine grobe Skizze nach der Vorlage (Material: Schaubild) vorbereitet.

Durchführung

1. (10 Minuten) Einstieg

Zunächst wird folgendes Zitat des Ökologen Bill McKibben in die Runde gegeben:

Noch bevor uns das Öl ausgeht, geht uns der Planet aus.“

Es kann vorgelesen oder an der Pinnwand visualisiert werden. In der großen Runde wird darüber diskutiert, was damit gemeint sein könnte und was die TN von dieser Aussage halten.

In der Diskussion sollte der Begriff der „ökologischen Grenzen“ eingebracht und erklärt werden. Von diesem Begriff aus wird übergeleitet zum Memo-Spiel, welches verschiedene Grenzen des Planeten aufzeigt.

  • Planetare Belastbarkeitsgrenzen:

    • Die Veränderung des Klimas und die Reduzierung der Waldflächen durch die Veränderung der Landnutzung.
    • Biologischen Vielfalt
    • Nutzung von Süßwasser, Ozonverlust in der Stratosphäre und die Versauerung der Meere.
    • Aerosolgehalt der Atmosphäre

2. (20 Minuten) Spielphase

Die Memo-Karten werden verdeckt auf dem Boden ausgelegt und die TN in 2 Gruppen aufgeteilt. Dann wird das Spiel erklärt: Es gehören immer 2 Karten zusammen, von denen eine auf unsere Nutzung der natürlichen Ressourcen verweist und die andere auf negative Folgen dieses Handelns, die Grenze.

Bevor Sie mit der Präsentation der Karten beginnen, schlagen wir vor, dass die anleitende Person folgende Fragen stellt, die die Reflexion während der Präsentation unterstützen soll. Entsprechend ist es nicht notwendig, dass TN direkt antworten. Das kann die Gruppe nach dem Spiel zusammen machen.

Mögliche Reflexionsfragen:

Wie seht ihr die Zusammenhänge zwischen Lebensmittelproduktion und -konsum in Bezug auf die Grenzen des Ökosystems?

Wie wird sich das Modell eurer Meinung nach verändern, wenn Konsum und Produktion weiter steigen?

Welche Möglichkeiten fallen euch ein, um die aktuelle Situation des Lebensmittelkonsums und der Landwirtschaft positiv zu verändern?

Wäre es möglich, ein Lebensmittelsystem zu schaffen, das weniger Verluste und negative Umweltauswirkungen hat?

Die erste Gruppe deckt zwei Karten auf und entscheidet anhand der Bilder, ob die beiden Karten zusammengehören. Die kurzen Erklärungstexte auf den Karten dienen in dieser Spielphase der Orientierung, falls nicht direkt klar ist, ob zwei Karten zusammenpassen. Bei Bedarf können sie vorgelesen werden. Wenn die beiden Karten zusammenpassen, darf die Gruppe sie behalten und weiterspielen. Ansonsten werden die Karten wieder zugedeckt und die andere Gruppe ist an der Reihe. Die Spielphase ist nach 20 Minuten, oder wenn alle Kartenpaare gefunden wurden, zu Ende.

3. (5 Minuten) Einordnung

Die Grafik an der Tafel/Pinnwand wird aufgedeckt. Sie visualisiert die Gesellschaft/Wirtschaft sowie die (sie umgebende) Natur. Aus der Natur führt ein Pfeil „Input“ in die Wirtschaft und aus dieser ein Pfeil „Output“ zurück in die Natur. Die Pfeile symbolisieren also unseren Ressourcenverbrauch einerseits und die negativen Folgen wie Übernutzung, Verknappung, Emission von Müll und Schadstoffen andererseits.

Die Memo-Karten werden nun diesen beiden Seiten zugeordnet. Das kann entweder von zwei TN aus den beiden Gruppen übernommen werden, wobei die Gruppe ergänzt, oder die Teamenden führen die Zuordnung auf Zuruf der TN durch. An dieser Stelle können die Erklärungstexte für die ganze Gruppe noch einmal vorgelesen werden.

4. Auswertung

Bei der Auswertung wird nun ein Zusammenhang zum Wirtschaftswachstum hergestellt. Die Aufmerksamkeit wird darauf gelenkt, dass durch Wirtschaftswachstum sowohl Ressourcenverbrauch als auch negative Folgen steigen müssen und dass damit die Probleme verschärft werden. Außerdem wird erläutert, dass es z.T. Rückkopplungen zwischen In- und Output geben kann: So führt etwa die intensive Landwirtschaft zum Klimawandel, welcher wiederum die zur Verfügung stehenden Anbauflächen für die Landwirtschaft durch Verwüstung o.ä. verringern kann.

Diskussionsfragen für die Auswertung lauten:

Wie seht ihr die Zusammenhänge zwischen Lebensmittelproduktion und -konsum in Bezug zu den Grenzen des Ökosystems?

Wie wird sich das Modell eurer Meinung nach verändern, wenn Konsum und Produktion weiter steigen?

Welche Möglichkeiten fallen euch ein, um die aktuelle Situation des Lebensmittelkonsums und der Landwirtschaft positiv zu verändern?

Wäre es möglich, ein Lebensmittelsystem zu schaffen, das weniger Verluste und negative Umweltauswirkungen hat?

Varianten

Hier mögliche Varianten des Ablaufs angeben, wenn es welche gibt. Muss es aber nicht geben.

Durchführung digital

Es stehen achtzehn Memo-Karten zur Verfügung. Wichtig ist, dass nicht alle Karten direkt gleichzeitig auf dem Bildschirm geteilt werden. In der Datei mit den PDF-2 sind die Karten alle bereits unsortiert.

1. (10 Minuten) Einstieg

2. (20 Minuten) Spielphase

Es stehen 18 Memo-Karten zur Verfügung. Wichtig ist, dass auf dem Bildschirm nicht alle Karten gleichzeitig sichtbar sind.

Jede Karte wird individuell präsentiert und der Titel laut vorgelesen. Dabei sollte genug Zeit gelassen werden um den Teilnehmer*innen zu ermöglichen jedes Bild anzuschauen.

Nachdem die Teilnehmer_innen alle Karten gesehen haben, werden sie für 10 Minuten in getrennte Breakout Räume geschickt, um zu diskutieren, welche Karten zusammengehören. Sie sollten mindestens 3 Paare notieren, die sie gefunden haben.

3. (5 Minuten) Einordnung

Anstatt einer Pinnwand kann das Schaubild während der Einordnung auf dem Bildschirm geteilt werden. In der gesamten Gruppe werden im Chat alle Paare, Titel, Karten und ob sie zur Kategorie “Ressource” / ”Ökosystem” oder “Grenze” / ”Wirtschaft & Gesellschaft” gehört, zugeteilt. Danach kann die Multiplikator_in als Präsentation alle Karten in der richtigen Reihenfolge zeigen und so die Richtigen Paare sichtbar machen. Die Karten sind in dem PDF-1 auf der Webseite bereits in der richtigen Reihenfolge.

Tipps und Hinweise für Anleitende

Das Memo-Spiel kann auch mehrmals ausgedruckt und in Kleingruppen gespielt werden. Das bietet sich besonders in sehr großen Gruppen an.

Wenn es Aspekte gibt, die wichtig sind zu beachten, Fallstricke, Schwierigkeiten, Besonderheiten … z.B. „Bei dieser Methode ist es besonders wichtig darauf zu achten, dass die Teilnehmenden nicht bei individuellen Handlungsmöglichkeiten stehen bleiben, sondern die Auswertung auch dahin gelenkt wird, was auf politischer und gesellschaftlicher Ebene getan werden muss, um den Klimawandel zu stoppen.“

insbesondere auf Diskriminierungssensibilität achten

Quellen der Texte:

http://www.greenpeace.de

http://www.spiegel.de/wirtschaft/mobilfunk-recycling-handys-fuer-die-welt-a-277281.html

http://www.eea.europa.eu/de/themes/air/intro

https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltigkeit/integriertes-umweltprogramm-2030/planetare-belastbarkeitsgrenzen

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/nachhaltiges-wirtschaften/biooekonomie/29190.html

https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/wohlstand-statt-wachstum-oekologische-grenzen-wahren-gesellschaftliches-wohlergehen-sichern/